Ob Gender-Forscherin, App-Entwickler, Science-Fiction-Autor oder Designerin – die Auseinandersetzung mit KI hat viele Gesichter. Die KI & Wir*-Community will Austausch zwischen KI-Expert*innen schaffen, zu neuen Perspektiven anregen, spannende Projekte anstoßen und das Wissen über KI vertiefen.
Und was hat KI mit dir zu tun? Stelle dich und dein Fachgebiet vor und vernetzte dich mit anderen Expert*innen aus der Welt der Künstlichen Intelligenz!
KI-Meinungsbild
In regelmäßigen Abständen fragt KI & Wir* die Community nach ihrer Meinung zu Entwicklungen und Tendenzen rund um Künstliche Intelligenz. Die bisherigen Umfrage-Ergebnisse findest du hier.
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KI-Briefkasten
Du hast Fragen zu KI, die auch Alexa, Siri und Co. nicht beantworten können? Stell sie hier! Unsere KI-Expert-innen finden eine Antwort.
Bisher beantwortete Fragen:
Ist es realistisch, dass sich ein Mensch in eine KI-basierte Anwendung verliebt, ähnlich wie im Film „Her“?
Die Frage finde ich schwer zu beantworten, weil es natürlich immer darauf ankommt, was jede*r Einzelne*r von uns unter Liebe und Verliebtsein versteht. Es gibt natürlich Menschen, die sich in Artikeln oder Fernsehbeiträgen dazu bekannt haben, in ihre KI-Anwendung verliebt zu sein. So unglaublich ist das auch nicht, schließlich neigen Menschen seit jeher dazu, nicht-humane Objekte zu vermenschlichen, z.B. Haushaltsgeräte oder Stofftiere. Deshalb liegt es nahe, dass die eigene Sehnsucht nach Liebe auf eine KI-Anwendung projiziert wird.
In Japan wurde mit Azuma die erste holographische Ehefrau entwickelt – eine digitale Assistentin, deren Bild im Anime-Stil in einen Glaskasten projiziert wird. Sie wünscht den hauptsächlich männlichen Nutzern zum Beispiel einen guten Morgen oder fragt abends, wie der Tag gelaufen ist. Nur: Vergleichbar mit einer Partnerin aus Fleisch und Blut ist Azuma (und verwandte Anwendungen) nicht. KI-basierte Anwendungen haben im Gegensatz zur KI im Film „Her“ keinen eigenen Willen und wesentlich begrenztere Fähigkeiten, so dass z.B. die Gespräche in vorprogrammierten Bahnen ablaufen.
Können Sprachassistenten mich aushorchen und so die Kontrolle über mein Leben übernehmen (z.B. meine Kontodaten missbrauchen oder mich in meinem Smart Home einschließen)?
Ja und nein. Ja, intelligente persönliche Assistent*innen (IPAs) wie Siri oder Amazons Alexa können ihre Nutzer*innen aushorchen. Das müssen sie sogar, denn wie alle Systeme, die auf maschinellem Lernen basieren, benötigen sie eine Unmenge an Daten, um darauf basierend Entscheidungen zu treffen. Um mir also ein Restaurant oder einen Lieferdienst vorzuschlagen, lauschen IPAs meinen Gesprächen und tracken meine Suchanfragen und Nachrichten. Es gibt noch einen anderen Grund, warum IPAs mich aushorchen: Daten. Mit Hilfe der gesammelten Daten über mich können Unternehmen immer spezifischere Nutzerprofile erstellen, um mir passende Werbung anzuzeigen.
Also ja, IPAs horchen ihre Nutzer*innen aus. Aber nein, sie können nicht die Kontrolle über mein Leben übernehmen. Dazu müssen wir verstehen, dass diese System zwar als „intelligent“ bezeichnet werden, das aber nicht sind. Computer im allgemeinen sind ziemlich dumm – sie mögen zwar eine hohe Rechenleistung haben, aber können nur genau das machen, worauf Menschen sie programmiert haben. Die eigentlich Gefahr sind bei Computern und damit auch bei IPAs die Menschen am anderen Ende: Hacker, die meine hinterlegten Kontodaten klauen und missbrauchen. Gelingt es einem Hacker, Kontrolle über das Smart-Home-Netzwerk zu bekommen, könnte er mich theoretisch auch einschließen. Deshalb: Aufpassen, wo man die eigenen Daten hinterlegt und wem man sie anvertraut!